Entwurf

Dieser von mir angefertigte Entwurf soll einen Vorschlag darstellen, wie man architektonisch das Stadtbild an der Hegelallee in Potsdam gestalten und vor allem aufwerten könnte. Wenn man den heutigen Ist-Zustand kennt, liegt es nahe an dieser Stelle etwas zu tun. Es handelt sich hierbei um ein städtisches Verwaltungsgebäude aus der Nachkriegszeit, zwischen zwei historischen Bauwerken aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieser Nachkriegsbau stört mit seiner monotonen Fassadengestaltung die Harmonie der umliegenden Bebauung.

Der angefertigte Entwurf nimmt den klassischen Formenkanon seiner Nachbarn auf, besitzt zudem Elemente der italienische Renaissance, die in Potsdam sehr stark vertreten sind. Diese wurden vor allem durch die Architekten Stüler und Hesse oft angewandt und prägen das Stadtbild Potsdams bis heute. An diese architektonische Tradition und das Handwerk der damaligen Architekten knüpfe ich mit meinem Entwurf an.
Es ist wichtig das Handwerk und das Wissen über eine Jahrtausende alte Tradition unserer Vorfahren zu beleben und weiter zu tragen. Denn dies macht man seit jeher, über Generationen.

Der dargestellte Entwurf nimmt die gegebenen Fassadenfluchten der Nachbarbebauung am Leidseplein in Amsterdam auf und schließt in der Höhe an dieselben Traufen an. Dadurch entsteht an der Ecke ein gleichbreiter Hochpunkt, der die Ecke akzentuiert und zum öffentlichen Raum ein Gegengewicht bildet. Dieser Hochpunkt ist zusätzlich einen Blickfang in den Sichtachsen und somit eine Adressbildung aus der Ferne. Die Gliederung, Formensprache und die Materialität des Baukörpers orientieren sich an seiner direkten Umgebung. Die angrenzenden Gebäude geben die Ziegelfassade und die architektonischen Elemente aus Stein und Putz, wie auch die Sockelausbildung und Dachform vor. So fügt sich der Entwurf ein und ergänzt die Ecke im Bestand harmonisch.

Der dargestellte Entwurf greift nicht nur die ortsübliche Architektur auf, sondern knüpft an die Tradition und Historie des Ortes, an dem er entstanden ist. Die feinen Gesimse, Pilaster, Rundbögen und Konsolen sprechen die architektonische Sprache des Ortes und erinnern an den ursprünglichen Bau des Heineken Corner, der hier kürzlich verschwand. Die Verbindung zur traditionsreichen Marke Heineken wird in diesem Entwurf über den aufgemalten Schriftzug im Fries erkennbar, aber auch an den Medaillons über den Eckpfeilern im Erdgeschoss, die den markanten Heineken-Stern tragen. Der Entwurf ist für die Nutzung eines Cafes im Erdgeschoss, auf teilweise zwei Ebenen, vorgesehen und in den Obergeschossen ist die Nutzung mit Wohnungen oder als Hotel möglich.

Die Zeit zurück drehen, Stück für Stück. Damit den Verlust der Garnisonkirche rückgängig machen. Wo nun der Bau des Kirchturmes nahezu fertiggestellt ist, liegt es nahe, das barocke Gesamtwerk des Architekten Philipp Gerlach wiederherzustellen, in Gänze. Doch um diesen Weg zu überbrücken, bedarf es möglicherweise einer Zwischenetappe.

Mit dieser Idee soll die Zeit zurück gedreht werden, bis zum Zeitpunkt, an dem die Garnisonkirche vollständig und unbeschädigt erhalten war. Das nächste Zeitfenster ist das Jahr 1968. Bevor im Juni die baulichen Reste der Kirche endgültig abgebrochen waren, stand neben dem Turmbau noch ein Rest der östlichen Seitenwand des Kirchenschiffs. Dies ist auf den letzten farbigen Aufnahmen der Garnisonkirche zu sehen, welche im Mai 1968 aufgenommen wurden. Sie waren ausschlaggebend für die Idee, diesen baulichen Zustand nach Fertigstellung des Turmbaus herzustellen.

Mit dem Umriss der Grundmauern, welche etwa einen Meter über das Geländeniveau führen, soll die Dimension der Fläche erkennbar gemacht werden.
Mit der östlichen Seitenwand soll die Dimension der Höhe wiedergegeben werden. So werden die ursprünglichen Proportionen des Kirchenschiffs erlebbar.
Trotz des rohen Ziegelmauerwerks lässt sich mit der Seitenwand ein Wiedererkennungswert im Stadtbild schaffen. Unter anderem kann daran erinnert werden, wie enorm die Zerstörung von Kultur und Baukunst im zweiten Weltkrieg war und wie lange es dauert, diese Wunden zu heilen.
Zugleich sollen die hergestellten Grundmauern des Kirchenschiffs ein Vorgeschmack und eine Vorfreude sein, auf das was noch folgt – den Wiederaufbau der gesamten Garnisonkirche. Die hierfür errichteten rohen Bauteile sollen zum späteren Zeitpunkt für den Wiederaufbau einbezogen werden. So muss nichts zurückgebaut werden, es spart Ressourcen und die Herstellungskosten für diesen Teil sind schon sinnvoll eingesetzt. Dies spricht für eine Nachhaltigkeit der ausgeführten Bauteile.

Mit diesem Prinzip lässt sich die Zeit immer weiter zurück drehen. Nach der östlichen Seitenwand die restlichen Außenwände, bis zur Errichtung des Walmdachs.


Diese städtebauliche und architektonische Studie habe ich angefertigt, um eine mögliche Alternative zu einem geplanten Neubau in Mülheim an der Ruhr darzustellen, welche Anfang Januar 2023 in der regionalen Zeitung veröffentlicht wurde.
Geplant wurde bisher ein monotoner langer Riegel mit Flachdach auf beiden Seiten des innerstädtischen Grundstücks, am Dickswall und Muhrenkamp. Hierfür soll sogar eine Villa aus dem 19. Jahrhundert abgebrochen werden. Hinzu kommt, dass sich diese modern geplante Abstraktion in der engeren Umgebung von Baudenkmälern und historischer Bausubstanz befindet, worauf m.E. keine Rücksicht genommen wird.

Meine Studie als Gegenentwurf soll einen gewissen architektonischen Anspruch vorschlagen, der sich an dieser Stelle in das Stadtbild einfügt. Für die Bauform orientierte ich mich an den benachbarten Stadthäusern der Jahrhundertwende, um an der traditionellen Bauweise anzuknüpfen. Das Steildach mit straßenseitigen Giebeln und Vorbauten bildet den hauptsächlichen Formenkanon des Bestands. Mit den Vor- und Rücksprüngen, in Anlehnung an den Goldenen Schnitt, wurde so der lange Baukörper horizontal gegliedert, um die Straßenflucht zu beleben. Die Fassade wirkt dadurch nicht mehr elendig lang und monoton. Vertikal wurde der Baukörper zusätzlich durch vereinfachte Gesimse gegliedert, so dass ein Sockel entsteht, der den Höhenunterschied des Grundstücks nach hinten hin aufnimmt. Der Übergang von Fassade zum Dach bildet ein umlaufendes Hauptgesims. Teile der Fassade erhalten Fensterachsen in ungerader Zahl, so dass die Flächen jeweils eine achsiale Betonung der Mitte erhalten.
Mein Entwurf nimmt Rücksicht auf die vom Abriss bedrohte Villa. Die bestehende Bausubstanz kann und sollte weiter genutzt werden.

Mit der Symmetrie, Proportion, gewissen Rythmen und Wiederholungen hat man ein simples, aber effektives Werkzeug an der Hand, womit Architekten die Baumasse zu einer gefälligen Architektur formen können. Wenn heute neu gebaut wird, sollte man dies mit ästhetischem Anspruch tun, um sich harmonisch im Stadtbild einzufügen!


Eine städtebauliche und architektonische Idee, als Vorschlag zur Fortsetzung des Stadtentwicklungsprojektes "Ruhrbania" in Mülheim an der Ruhr.
Mit der Gelegenheit, Ruhrbania zu vervollständigen, kann ein Ort geschaffen werden, der eine hohe Aufenthaltsqualität für Wohnen und Freizeit bietet und an traditionelle Baukultur anknüpft. Warum sollte man immer weit reisen, um schöne Orte zu besuchen? Warum schafft man nicht so einen Ort dort, wo man wohnt? Wir sehnen uns nach schönen Orten mit Harmonie, was mit Architektur erreicht werden kann.

Der Teil „Wohnen am Park“ im Süden orientiert sich an der noch erhaltenen Häuserzeile aus dem Jugendstil gegenüber. Dies stellt ein harmonisches Stadtbild wieder her. Als Vorbild für die Fassadengestaltung der Wohn- und Geschäftshäuser dienen die örtlichen Häuser der Jahrhundertwende.
Hinter der Häuserzeile ziehen sich kammartig jeweils Hinterhäuser heraus. Dadurch entstehen private individuelle Hinterhöfe, welche einen Bezug zum Park haben. Dies ermöglicht zudem die Ausrichtung aller Wohnungen zur Ruhr. Dahinter lädt der große Park mit Ruhr-Ufer zu Erholung ein.

Ein Kulturforum für die Klassik der Kunst, Musik und Literatur, wie auch für (Abend)Veranstaltungen ist im nördlichen Teil angedacht. Es ergänzt die Inszenierung Mülheims als "Venedig an der Ruhr" an, welche durch die prägenden Bauwerke Stadthalle, Stadtbad und Rathaus gebildet wird.
Das Kulturforum besteht aus einer dreiteiligen Anlage, die sich um einen Platz gruppiert. Das erste Gebäude ist einem florentinischen Palazzo nachempfunden, welcher an das alte Rathaus erinnert. An der großen Straßenkreuzung wirkt der Baukörper wie ein Anker, als Übergang zur Innenstadt und als städtebaulicher Abschluss von Ruhrbania. Entlang des Ruhr-Ufers bietet eine Arkade die Möglichkeit, entlang der Ruhr zu flanieren. Der Rundbau schließt den Platz nördlich ab.
Das Kulturforum entwickelt sich entlang eines angelegten Wasserlaufs. Dieser soll das Thema "Wasser der Ruhr" behandeln und endet im Rundbau mit mehreren Wasserbecken als Regenrückhaltung, zur Bewässerung oder Verdunstung.


Solch ein kleines Bauwerk nennt sich Stibadium. Ursprünglich in der Antike als überdachtes Speisesofa im Freien genutzt, wurde es im 19. Jahrhundert für anspruchsvolle Freisitze wieder aufgegriffen. Heute würde man es umgangssprachlich als Pavillon bezeichnen. Ein Stibadium ist aber ein höherwertiges und massives Bauwerk, welches Anspruch und Beständigkeit vermittelt.

Dieser Entwurf steht auf einer quadratischen Grundfläche von 5 x 5 m und etwa ebenfalls dieser Höhe. Die Architektur wurde ganz bewusst auf den geometrischen Grundlagen entworfen, um eine klare Formensprache zu erzielen. Mit Hilfe des Quadrats und des Kreises, ganz simple Formen, ließ sich so eine Architektur entwerfen, welche ruhig und ausgewogen ist. Das umlaufende Kämpfergesims befindet sich auf der Mittelachse der horizontalen Kreisform, welches die Bögen vierseitig aufnimmt. Alles entwickelt sich vom räumlichen Mittelpunkt heraus und ergibt eine aus sich heraus wachsende Architektur. Das Kranzgesims wird durch umlaufende Akroterien bekrönt. 
Eine Böhmische Kappe, so wird diese Form des Gewölbes genannt, überdeck den Innenraum. Eine der vier Bogenöffnungen schließt als halbrunde Apsis ab, welche mit einer Bronzeskulptur über einer Wasserfläche den Innenraum akzentuiert. Das gesamte Bauwerk besteht aus hellem Backstein.


Dieser Entwurf dient als Vorschlag zur Bebauung einer freien Straßenecke in Potsdam, welchen ich erarbeitet habe. Er folgt ganz meinem Motto "Wiedergeburt der Renaissance". Inspiriert hat mich dabei die Berliner Schinkelschule, wie auch meine Eindrücke aus Potsdam.

Den fiktiven Entwurf habe ich angefertigt, um zu zeigen, dass diese Architektur gerade in der heutigen Zeit erforderlich ist. Hierbei geht es um Regeln, Proportionen, Harmonien, ein maßvolles Verhältnis der Dinge zueinander und Ordnung. Mit der Renaissance kehrt die Architektur zurück an ihre Wurzeln, welche durch ihre gestalterische Vielfalt die Monotonie und Belanglosigkeit der heutigen Zeit auflöst. Dadurch unterscheidet sich dieser Entwurf stark von den üblichen Wohnungsbauten.

Die Fassade ist vollständig als Backsteinarchitektur, mit eingesetzten Formsteinen und Terrakotten, im Stil der Neurenaissance entworfen worden. Der Backstein verkörpert einen natürlichen Baustoff mit Nachhaltigkeit und Wertigkeit. Durch die hervortretenden Risalite, wird die Fassade gegliedert. Diese enthalten großzügige Loggien, die Rücklagen nehmen die vier bis fünf Fensterachsen auf. Über dem Sockelgeschoss, welcher mit rötlichen Ziegelreihen umzogen ist, gliedern die Gesimse die einzelnen horizontalen Fassadenteile. Abgeschlossen wird die Fassade nach oben mittels einem Konsolengesims mit Fries, die Risalite mit aufgesetzten Akroterien.


Dieses Projekt dient als Gegenentwurf zum bestehenden Passantenlift aus dem Jahr 2001. Der Lift verbindet das Viertel Marolles und den höher liegenden Poelaert-Platz am Justizpalast.

Der Entwurf platziert sich an der Stelle des bestehenden Lifts und nimmt auch in etwa die gleichen Abmessungen ein. Ein Viadukt, welches mit drei Bögen über die Rampenanlage führt, verbindet den Turm mit dem Poelaert-Platz.

Die Architektur spricht die Sprache der Neurenaissance und ist in Ziegel und verputzten Elementen gehalten. Diese Materialien findet man in unmittelbarer Nähe. Der Turm gliedert sich in vier Zonen auf, welche mit Gesimsen getrennt werden. Die untere, ergänzt durch einen porte-cochère, ist der massive Sockel. Die mittleren beiden Zonen sind mit Ziegelflächen, Rundbogenfenstern und Pilastern gestaltet. Die oberste Zone enthält eine Dreifenstergruppe und ein abschließendes Hauptgesims mit Fries und Konsolen. Ein flaches Zeltdach deckt den Turm ab.
Im Inneren des Turmes befinden sich im Erdgeschoss Toiletten und der Zugang zu den beiden Aufzügen. Auf den mittleren beiden Ebenen ist ein Zwischenstopp mit einer Ausstellung über das Viertel Marolles angedacht. Auf der obersten Ebene kann man den Ausblick über die Dächer Brüssels genießen.  

© Martin Pawlik - Atelier für Architektur | atelier@martinpawlik.de

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